2017 - 83' - HD
In der Luzerner Baselstrasse kann sich all das entfalten, was auf der Postkartenseite der Touristenstadt unerwünscht ist. Wer in dieser Strasse seine Heimat findet, lebt nicht im Rampenlicht der Gesellschaft. Hier führt man -wie die Strasse selbst- ein Schattendasein. Eine gelangweilte Bordellbesitzerin hat es satt sich jede Nacht dieselben Geschichten von den Männern anzuhören. Eine aus Syrien geflüchtete Frau will den Kontakt zu ihrer Tochter in Damaskus nicht verlieren. Ein drogenabhängiger Straßenmusiker hat hier eine Wohnung gefunden und versucht sein Leben als Vater in den Griff zu bekommen. Ein lärmgeplagter Künstler dokumentiert mit Fernglas und Kamera das skurrile Alltagsgeschehen vor seinem Atelierfenster. Die Realität inszeniert auf der Strasse mit ihren vielen Statisten jeden Tag ein neues absurdes Theaterstück. Ein pensionierter Straßenreiniger tritt regelmäßig um 18 Uhr auf, wenn die Gratiszeitung am Kiosk erscheint. Seine Körperhaltung fasziniert den Künstler und er will dem alten Mann ein Denkmal setzen. Ein Wettkampf gegen die Vergänglichkeit beginnt. Zwei Kilometer schattiger Asphalt spiegeln spiegeln die Welt im Bauch von Luzern.
„Aus dem Leben gegriffen, zu 100 Prozent authentisch, ein Dokumentarfilm erster Klasse.“
OutNow.CH
„Die Luzerner Baselstrasse – alles andere als eine Blamage“
Geri Krebs, Luzerner Zeitung
„It’s hard to not get attached to the characters that inhabit Rue de Blamage“
Muriel Del Don, cineuropa
" «Rue de Blamage» führt seine Figuren nicht vor, sosehr sie am Rand der Gesellschaft leben mögen. Gleichzeitig heroisiert er sie nicht. Er begibt sich auf Augenhöhe und schafft so eine berührende Nähe, auch zum Befremdlichen. Gugolz lässt bildhafte Fundstücke kommentarlos für sich selber sprechen. Das ist genau die Qualität des ganzen Films." Alfred Schlienger, NZZ